Grüne Füchse schwimmen durch die eisige Donau

Auch tonnenschwere Panzer können schwimmen. Das haben die Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungsbataillons 8 und des Panzerpionierbataillons 4 bei der Gewässerausbildung im bayerischen Bogen bewiesen. Ende Februar übten sie an drei Tagen das Überwinden der Donau mit ihren schwimmfähigen Transportpanzern Fuchs.
Unterhalb der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt fließt die Donau in ihrem Altarm gemächlich dahin. Eigentlich eine Postkartenidylle. Doch auf dem Wasser und am Ufer herrscht reges Treiben: Schlauchboote mit Außenbordmotoren kreuzen auf dem Flussabschnitt, ein Autokran steht bereit, Sanitäter beobachten aufmerksam das Szenario. Dann stößt ein Transportpanzer Fuchs aus der Uferböschung auf die Donau zu.
17 Tonnen krachen ins Wasser

Das Eis auf dem Fluss bricht klirrend beim Auflaufen der Stahlwanne. Einen Augenblick später blubbert das Wasser am Heck, aufgewühlt durch die Schiffsschrauben. Es wird ruhig. Der Fuchs schwimmt zielstrebig in Richtung des gegenüberliegenden Ufers.

Die Sanitäter der Bundeswehr und die Besatzung des Autokranes blicken gespannt aufs Wasser. Sie und die Soldaten in den Schlauchbooten sorgen für die Sicherheit ihrer Kameraden in dem schwimmenden Fuchs. Falls jetzt ein Notfall eintreten sollte, würden sie sofort eingreifen.

Doch der 17 Tonnen schwere Koloss schwimmt routiniert über den Altarm. Ein ausklappbares Schwallbrett am Bug stabilisiert ihn während der Fahrt durch das Wasser. Zwei Schiffsschrauben am Heck treiben ihn an. Geschafft! Der grüne Fuchs erreicht das andere Ufer.
Aufklärer und Pioniere bilden gemeinsam aus

In der alltäglichen Ausbildung ist das Schwimmen mit dem Fuchs eher eine Ausnahme. Hohe Sicherheitsanforderungen und eine umfangreiche Ausbildung der Fahrer und Besatzungen sind notwendig, damit eine Übung wie die in Bogen stattfinden kann. Zudem wurde in neueren Ausbaustufen des Panzers diese Fähigkeit zugunsten eines verbesserten Panzerschutzes aufgegeben.
Aus diesen Gründen hat sich zwischen der 4. Kompanie des Aufklärungsbataillons 8 und der 3. Kompanie des Panzerpionierbataillons 4 eine Kooperation ergeben. Beide Einheiten verfügen über den Transportpanzer Fuchs als Hauptwaffensystem. Während die Soldaten des Radarzuges über die geschulten Ausbilder verfügen, stellen die Panzerpioniere den Wasserübungsplatz und die Sicherheitsorganisation.
Aufklärer und Pioniere organisieren die Ausbildung also gemeinsam: von der Theorie über die praktische Ausbildung am Panzer, vom Knoten bis zur Rettungsweste, von Verhaltensregeln im Notfall bis hin zum Üben von Rettungsmaßnahmen im Schwimmbad.

Das Fuchs-Schwimmen im Altarm der Donau war schließlich der krönende Abschluss dieser Ausbildung. Für die Panzerpioniere der 3. Kompanie geht es damit aber erst richtig los: Sie verfügen jetzt über die Voraussetzungen, um den Lehrgang „Ausbildungsleiter für das Schwimmen mit Gefechtsfahrzeugen“ zu absolvieren.